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Wie kommt die Welt in die Karte?

Mobile Mapping – Die nächste Generation der Datenerfassung

Erschienen in Zoom! 02/06
Von Dipl.-Ing. (FH)  Jörn Sander
 
Für den Autofahrer ein bekanntes Ärgernis: Auf dem gewohnten Weg ins Büro oder in den Supermarkt hat es plötzlich eine Änderung der Verkehrsführung gegeben. Ob Straßensperrung, Abbiegeverbot oder Richtungsänderung der Einbahnstraße – Straßennetze sind keinesfalls statisch, sondern unterliegen einer hohen Dynamik. Allein auf Deutschlands Straßen werden jährlich rund 15 Prozent der Informationen geändert – eine große Herausforderung für diejenigen, die Straßeninformationen weltweit erfassen und beispielsweise für Navigationsgeräte digital aufbereiten.
 
Auch für Tele Atlas, einer der führenden Hersteller von digitalen Straßenkarten, sind weltweit Datenerfasser im Einsatz, die regelmäßig alle Straßendaten überprüfen, validieren und optimieren, sowie eine breit gefächerte Auswahl an ortsbezogenen Informationen integrieren. Diese Daten bilden die Grundlage für unterschiedlichste Anwendungen wie Navigationssysteme, standortspezifische Dienste, Geodaten-Produkte oder Datenbanklösungen. Alle erfassten Informationen fließen in die Tele Atlas MultiNet-Datenbank, ein präzises, vierteljährlich aktualisiertes Abbild des heutigen Straßennetzes. Die enthaltenen Informationen decken einen hohen Prozentsatz der Fläche Europas, der USA und Kanadas sowie einen schnell wachsenden Teil Asiens ab.

Wie funktioniert Mobile Mapping?

In jedem von Tele Atlas abgedeckten Land befahren Teams die Straßen, um die Positionsgenauigkeit, die Zufahrts- sowie die Verkehrsführungsinformationen aus der internen Datenbank anhand der Realität zu prüfen und gegebenenfalls anzugleichen. Dabei wird das Team durch eine Flotte von Mobile Mapping-Fahrzeugen unterstützt, die während der Fahrt eine enorme Datenmenge erfassen. Mobile Mapping ist eine von Tele Atlas entwickelte innovative Spitzentechnologie zur schnellen und präzisen Datenerfassung. Jedes Fahrzeug ist mit bis zu sechs hochauflösenden Digitalkameras und jeweils zwei stereoskopischen Kameras, die 3-D-Informationen liefern, ausgestattet. In dieser Kombination sind die Kamerawagen einzigartig und erfassen mehr Echtzeitinformationen als jedes andere Datenerfassungssystem. Am Ende der Prozesskette fließen die Daten in die interne Datenbank. Neben einer exakten Geometrie, den Straßenachsen für alle befahrbaren Straßen, Gemeinde- und Verwaltungsbereichsgrenzen, Postleitzahlbereiche und Landesgrenzen enthält die Datenbank zudem Zugstrecken, Fährlinien, Seen- und Bodennutzungsflächen und zahlreiche weitere ortsbezogene Informationen wie Punktobjekte für Stadtzentren, Kreuzungen und POIs. Alle aufgezählten Merkmale werden geokodiert und anhand der Verwaltungsstrukturen wie etwa Gebietsbezeichnungen, Straßennamen, Hausnummernbereichen und Postleitzahlen gelistet.

Datenproduktion und -aktualisierung
 
Die Kartendaten garantieren grundsätzlich eine Lagegenauigkeit von zwölf Metern, in vielen detaillierteren Abschnitten wie City-Straßennetzen und Hausnummerbereichen erreichen sie eine Genauigkeit von fünf Metern. Die Kartendaten werden aus rund 50.000 unterschiedlichen Quellen bezogen und zusammengestellt: Präzisions-Luftaufnahmen und Satellitenbilder bieten einen einzigartigen Überblick über Straßennetze, Raumnutzung, Wasserwege und Schienen, Ballungsräume sowie abgelegene Dörfer. Anhand traditioneller Papierkarten von nationalen Kartierungsorganisationen und renommierten Kartenanbietern werden Straßenklassifizierungen und topografische Informationen abgeglichen und überprüft. Neben der Ersterfassung ist die Aktualisierung der Daten ein wesentliches Thema, da sich 15 bis 20 Prozent aller erfassten Informationen jährlich verändern. Die maximale Performance von Navigationssystemen und Anwendungen kann nur durch aktuelle Daten gewährleistet werden. Die Kombination verschiedener Aktualisierungsmethoden wie Behördenmeldungen, Feldbegehungen und Mobile Mapping ermöglicht kürzere Update-Zyklen und somit ein schnelleres „Time-to-Market“ für neue Produkte und Features.

Bessere Orientierung dank 3D
 
2005 führte Tele Atlas die ersten Stadtplan-Datenbanken mit 3-D-Wahrzeichen ein. Hierbei ragen besonders wichtige Gebäude und Denkmäler deutlich aus der Karte heraus, wobei der Nutzer das jeweilige Objekt auf der Karte aus derselben Perspektive betrachtet wie in der Realität. Zudem ist der Wiedererkennungswert der Stadtansicht wesentlich größer als bei einer zweidimensionalen Darstellung. Mittlerweile existieren für 21 Städte Europas dreidimensionale Wahrzeichen.

Ob Logistikmanagement oder Geo-Marketing, mobile oder fest eingebaute Fahrzeug-Navigationslösungen, Optimierung von lokalen Verwaltungen oder öffentlichem Dienst – Tele Atlas erweitert Abdeckung und Inhalte der internen Datenbank ständig, um Kunden auch in Zukunft bestmöglich zum Ziel zu führen.
 

Dipl.-Ing. (FH)  Jörn Sander, Jahrgang 1972, wurde in Dortmund geboren und studierte in Bochum Geodäsie. Anfang 1998 nahm er seine Tätigkeit für die Firma Tele Atlas, zunächst in der dezentralen Datenerfassung als Regionaler Datenerfasser, auf. Anfang 2001 übernahm er in der Zentrale in Harsum die Leitung aller operativer Datenerfasser (zentral wie dezentral) und wurde somit verantwortlich für die Realisierung der datenbasisbezogenen Projekte, die der Erweiterung oder Aktualisierung der Datenbasis dienen.

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